Tag 74 – Tongariro Alpine Crossing
Das Tongariro Alpine Crossing ist die spektakulärste Tageswanderung Neuseelands. Sie ist 19,4 km lang und führt über erstarrte Lavaflüsse, einen Kraterboden, vorbei an smaragdgrünen und blauen Seen und an den Vulkanen Mount Tongariro und Mount Ngauruhoe. Letzteren kennen alle Herr der Ringe Fans besser als „Mount Doom“ bzw. „Schicksalsberg“, denn hier fanden die Dreharbeiten statt.
Wir hatten im Vorfeld einen Shuttlebus von Mountain Shuttle gebucht, der uns vom Endpunkt der Wanderung, dem Nationalpark Eingang Ketetahi zum Startpunkt, dem Mangatepopo Carpark brachte.
Unser Campingplatz, Cross Roads, war wirklich sehr günstig gelegen, sodass wir in der Früh nur 6 km bis zum Parkplatz von Mountain Shuttle brauchten.
Pünktlich um 7 Uhr, nach einer halben Stunde Shuttle-Fahrt, reihten wir uns in die lange Schlange von Wanderern ein und marschierten los. Kaum zu glauben, wie groß der Andrang um diese Uhrzeit schon war.
Auf dem Weg entzerrten sich die Massen etwas, aber viel mehr als 20 Meter Abstand zum Vordermann hatten wir die ganzen 6 Stunden nicht.
Das und der Nebel, der sich leider nur von Zeit zu Zeit mal lichtete, trübten das Erlebnis etwas.
Die erste Stunde war der Weg recht flach, danach ging es steil bergauf auf den Mangatepopo Saddle, von wo aus man über einen kurzen Seitenweg zu den Soda Spring gelangt, was wir aufgrund des Wetters aber nicht gemacht haben.
Danach wurde es wieder steiler und wir erreichten den South Crater, von dem aus man einen guten Blick auf den Mount Nhauruhoe hat. Bei uns lichtete sich der Nebel nur kurz.
Es wurde immer kälter, windiger und nebliger. Gut, dass wir Handschuhe und Mütze eingepackt hatten, die konnten wir jetzt gut gebrauchen.
Am höhsten Punkt, dem Red Crater, auf fast 1900 m angekommen, eröffnet sich einem dann der Blick auf die türkisblauen Emerald Lakes auf der anderen Seite. Der Wind nahm orkanartige Ausmaße an und war eisig kalt, sodass wir uns schnell an den Abstieg machten.
Der Weg bergab führte über ein Geröllfeld, was einigen Wanderern Probleme bereitete.
Wir waren schnell unten am See angelangt und packten unsere Brotzeit aus.
Nach dem Essen schossen wir noch ein paar Bilder, da es aber noch immer recht ungemütlich war, wanderten wir bald weiter zum Blue Lake.
Bald darauf erreichten wir die Ketetahi Hut, von der aus man schon das Tal sehen konnte.
Der Weg bergab zog sich sehr, aber die Sonne schien wieder und wir hatten fast die ganze Zeit über einen tollen Ausblick.
Nach 6 Stunden waren wir am Parkplatz angelangt. Die Wanderung ist sicherlich aufgrund der einzigartigen Landschaft etwas Besonderes, für unseren Geschmack waren aber deutlich zu viele Menschen unterwegs, um es genießen zu können und aufgrund des Wetters haben wir auch nur die Hälfte gesehen.
Nach der Tour fuhren wir zu einem schönen, ruhigen Campingplatz am Fluss mit toller Weinauswahl. Wir badeten im erfrischendem Wasser und genossen ein Glas Wein auf der Terrasse.