Tag 70 – Coromandel – Cathedrale Cove
Morgens machten wir uns von unserem Hostel in Auckland auf den Weg in Richtung Flughafen, um unseren Campervan zu holen. Das bedeutete, wir mussten zwei Busse nehmen und dann noch einen Kilometer zu Fuß gehen. Alles klappte gut und wir waren überpünktlich in der Schlange vor dem Schalter der Lucky Autovermietung.
Obwohl nur etwa fünf Leute vor uns waren, warteten wir eineinhalb Stunden, da der Laden sehr unorganisiert war. Von den drei Schaltern war zeitweise kein einziger besetzt. Alle Angestellten liefen draußen auf dem Hof und innen in den Büros wild durcheinander, Autoabgaben wurden zwischen die -annahmen geschoben und man hatte das Gefühl, dass die meisten nicht wussten, was sie zu tun haben.
Schlussendlich waren wir die Ersten in der Schlange, die in der Zwischenzeit deutlich länger geworden war.
Eigentlich war angedacht, dass wir uns das Fahren aufteilten, aber ich hatte nicht gewusst, dass zusätzlich zum internationalen Führerschein der nationale notwendig ist, den ich zu Hause gelassen hatte. Zum Glück hatte Micha beide dabei. Wir unterzeichneten ein paar Dokumente, bezahlten, hinterlegten ein Pfand und bekamen eine kurze Einweisung an unserem Fahrzeug.
Dann konnte es endlich losgehen. Nach einem Zwischenstopp in einem Supermarkt, war unser erstes Ziel Coromandel, eine Halbinsel östlich von Auckland, auf der auch viele Neuseeländer ihre Wochenenden bzw. ihren Urlaub verbringen und die bei Touristen vor allen durch die Cathedral Cove und den Hot Water Beach bekannt ist.
Die Fahrt dauerte länger als gedacht, denn die Straßen führten kurvenreich über zahlreiche Berge und die Straßenverhältnisse waren schlechter als erwartet.
Wir hatten uns die kleine Wanderung zur Cathedral Cove vorgenommen und kamen am späten Nachmittag am Parkplatz in dem Dorf Hahei an.
Der Weg führt zuerst durch den Ort zu dem Parkplatz am Aussichtspunkt, der zwischen Oktober und April gesperrt ist, aber per Shuttlebus angefahren wird. Insgesamt wandert man eine Stunde und 15 Minuten und hat immer wieder großartige Ausblicke auf die Küste.
Zu guter Letzt gelangt man an den Strand, der von einem natürlichen Felsbogen geteilt wird und ein beliebtes Fotomotiv darstellt.
Als wir ankamen, war die Sonne schon fast weg und viele Besucher schon auf dem Rückweg. Trotzdem war noch einiges los und man kann sich vorstellen, wie überlaufen es zur Mittagszeit sein muss. Am beeindruckendsten soll die Cathedral Cove übrigens zum Sonnenaufgang sein.
Wieder zurück am Camper stellten wir fest, dass unser Kühlschrank nicht funktionierte. Es war Freitagabend und ein Anruf unter der Hotline bestätigte unsere Befürchtung, dass wir uns bis zum Montagmorgen gedulden mussten.
Unsere erste Nacht verbrachten wir auf einem kostenlosen Campingplatz auf einer Wiese direkt am Wasser.
Hi Ihr Zwei,
das sieht ja alles sehr vielversprechend und interessant aus, ungemein abwechslungsreich und spannend. Sich einen warmen Pool zu graben, wäre ja auch zuhause recht angenehm. ist aber doch auch ein Zeichen dafür, dass es in der Erde dort mächtig arbeitet. Und wenn man all die vielen Krater sieht, wird einem klar, dass der einst gigantische Vulkanismus viele klimatische Veränderungen bewirkt hat (Eiszeiten, Warmzeiten) – und das ohne Auto- und Industrieabgase (was dennoch bedeutet, dass diese Abgase sehr wohl ihre Wirkungen in unserer Umgebungsluft haben). Wir brauchen nur an das “Jahr ohne Sommer” (Anf. 19 Jh.?) zu denken, als der Ausbruch eines indonesischen Vulkans die Erde so verdunkelt hat, dass eine weltweite Hungersnot eintrat.
Aber heute dürfen wir die Schönheiten der Natur genießen. Macht Euch weiterhin erlebnisreiche und auch erholsame Tage.
Vielen Dank für die immer wieder interessanten Berichte und liebe Grüße vom derzeit mit Schnee und Regen gesegneten (?) Bodensee. Reinhard u. Rosemarie
Hallo Reinhard und Rosemarie,
die Landschaft ist wirklich unglaublich abwechslungsreich hier und es verging bis jetzt fast kein Tag, an dem wir nicht Hinweise auf den Vulkanismus und die Plattentektonik gesehen habe – heiße Quellen, brodelnde Tümpel, Geysire, aber auch die Südalpen, in denen wir uns gerade befinden, sind ein Ergebnis der Plattenverschiebungen.
Liebe Grüße in die Heimat, Elli und Michael