Tag 6 – Jaipur Stadtrundgang und Amber Fort bei Nacht
Wir kamen am frühen Nachmittag mit dem Bus in Jaipur an und nach dem Check-In im Hotel, trafen wir uns zu einem Stadtrundgang. Jaipur ist für seine rosa bemalten Häuser bekannt, aber ich hab mir das ehrlich gesagt spektakulärer vorgestellt.
Die Stadt wurde 1725 gegründet und nach einer alten hinduistischen Architektur-Lehre erbaut. Das Ergebnis ist eine breite Hauptstraße und rechtwinklig verlaufende Nebenstraßen, die die Stadt in Quartiere einteilen.
Die Hauptstraße Jaipurs ist gesäumt von Geschäften, die Hausnummer tragen – etwas sehr Besonderes, wie unser Guide betonte. Wie praktisch es sei, wenn man als Fremder in die Stadt komme und die Hausnummer eines Ladens wisse, könne man sich direkt dort absetzen lassen. ,,Ja”, dachte ich mir, ,,wie praktisch”. Aus irgendeinem Grund hatte sich das System in Indien trotzdem nicht durchgesetzt. Die Straßen und Gehwege waren auch hier hoffnungslos überfüllt und die Hitze, Sauerstoffarmut und der Geräuschpegel waren fast unerträglich. Trotzdem war es sehr interessant etwas über die Lebensmittelgeschäfte zu erfahren und bestimmte Kleinigkeiten, wie frittierte Linsen zu probieren.
Nachdem wir uns etwa einen Kilometer durch die Menge gekämpft hatten, stiegen wir auf Rikschas um. Ein sehr abenteuerliches Unterfangen. Gefühlt entgingen wir mehrmals nur um ein Haar dem sicheren Tod – unser Rikschas Fahrer würde das aber wahrscheinlich anders sehen. Sicher aber ist, dass wir unseren Lungen auf dieser Fahrt keinen Gefallen taten. Keuchend und hustend, aber voller Adrenalin, kamen wir an unserem Bus an.
Nach einem kurzen Abstecher zu einem, in einem See erbauten Palast, stiegen wir auf Jeeps um, die uns den Berg zum Amber Fort hinauffuhren.
Mittlerweile war es dunkel geworden und das Fort wurde von vielen Lichtern erleuchtet. Ein auf Jaipur spezialisierter Führer nahm uns in Empfang und erzählte die Geschichte des Forts.
Danach ging es zum Abendessen. Es gab indisches Buffet mit Dhal, Currys, Okra, auch Ladyfingers genannt, und dazu verschiedene Brote.
Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir noch an einem wunderbar erleuchteten Haus, dem Hawa Mahal, dem Stadtpalast der dort lebenden Maharajas. Ein schöner Abschluss des Tages.
Tag 7 – Jaipur Königspalast, Planetarium und Bollywood Kinobesuch
Ich war sehr froh, dass wir erst um 9 Uhr starteten, denn das volle Programm und der wenige Schlaf der letzten Tage hatten mich etwas geschlaucht.
Mit dem Führer des letzten Tages im Schlepptau machten wir uns auf zum letzten großen Bauwerk unserer Reise, dem immer noch von der Königsfamilie in Teilen bewohnten Königspalast von Jaipur.
Wir bekamen eine Führung durch das Museum, das hauptsächlich wertvolle Kaschmir Stoffe und Kriegswaffen beinhaltete und schauten uns die Außenanlagen an.
Danach ging es noch in das gegenüberliegende Planetarium, das zwischen 1727 und 1733 erbaut wurde und riesige Messinstrumente zur Messung der Zeit, Voraussage der Eklipsen, Beobachtung der Planetenbahnen etc. enthält. Das größte Bauwerk ist eine 27 m hohe Sonnenuhr, die die Zeit auf etwa 2 Sekunden genau anzeigen kann.
Die meisten anderen aus der Gruppe wollten nun shoppen gehen. Da ich mir nur sehr ungern noch einmal die Mittagshitze und den Trubel vom Vortag antun wollte und ohnehin nichts mitnehmen konnte, fuhr ich mit unseren Busfahrern zurück zum Hotel.
Für den späten Nachmittag hatte ich und ein paar andere der Gruppe eine Massage in einer Ayurveda Praxis gebucht. Die Krönung es sehr entspannten Tages.
Abends schauten wir uns gemeinsam einen Bollywood Film im Kino an. Leider gab es den angekündigten Untertitel nicht, wodurch wir den Text nicht verstanden. Da die Handlung der Komödie aber nicht sonderlich anspruchsvoll war und wir vorher schon von unserem Guide gebrieft wurden, verstanden wir trotzdem das meiste. Und den Rest klärten wir in der Pause und nach dem Film. Es ging um eine überraschende Schwangerschaft einer Frau im fortgeschrittenen Alter und den Ratsch und Tratsch, den das für die ganze Familie inklusive der zwei schon erwachsenen Söhne mitbrachte. Unterhaltsamer als gedacht und hat mir die indische Kultur noch näher gebracht.
Und damit neigte sich die Indienreise auch schon dem Ende zu. Mein Fazit aus acht Tagen Goldenes Dreieck findet ihr hier.