Touristische Infrastruktur
Verkehrsmittel
Deutlich besser ausgebaut als gedacht, ist die touristische Infrastruktur in Myanmar. Es gibt komfortable Nachtbusse nahezu in alle Städte, was wahrscheinlich daran liegt, dass auch die Einheimischen diese nutzen. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von Flugverbindungen zwischen den Hauptsehenswürdigkeiten. Die Flüge sind jedoch recht teuer, in etwa 100 € muss man rechnen. Auf Züge sollte man lieber nicht setzen, denn die Bahn ist langsam, unpünktlich und ungemütlich. Das Fahren von Rollern, Motorrädern und Autos ist für Touristen in Myanmar verboten, wird aber nicht so genau genommen. Ich selbst bin auch Roller gefahren. Und zu guter Letzt möchte ich noch das Taxi als Verkehrsmittel nennen. Ich habe es öfter erlebt, dass die Preise recht teuer und nicht verhandelbar waren. Relativ am Ende meiner Reise habe ich den Tipp für dir App “Grap” bekommen, die man auch in anderen südostasiatischen Ländern nutzen kann. Man kann sich ein Taxi, Tuk Tuk oder auch einen Motorroller bestellen, zu einem Preis, der deutlich unter dem Durchschnittspreis liegt.
Unterkünfte, Restaurants und andere Services für Touristen
An allen Orten, die ich besucht habe, gab es eine große Auswahl an Hotels und Hostels in allen Preisklassen (Hostel Preise starten ab 4–6 €). Außerdem gab es immer auch Restaurants und Cafés mit westlichem Essen, Souvenirstände, Reisebüros und Massagesalons.
Sprache
Die Amtssprache in Myanmar ist Birmanisch. Dazu gibt es noch etliche weitere Sprachen, die von den Minderheiten gesprochen werden. Ein paar Worte Englisch können sehr viele Burmesen, es wird an Schulen unterrichtet – allerdings nur das Lesen und Schreiben und nicht das Sprechen. Daher ist das mit der Aussprache so eine Sache, aber man kommt damit immer irgendwie ans Ziel. Zur Not lässt man sich das Wort buchstabieren.
Geld
Bis vor kurzem war es noch notwendig, Dollarnoten für den Tausch und die Barzahlung mitzunehmen. Mittlerweile kann man aber überall in der lokalen Währung, dem Myanmarischen Kyat, bezahlen und auch ATMs (Bankautomaten) gibt es reichlich.
Angemessene Kleidung tragen
Myanmar ist ein sehr konservatives Land. Dem sollte man sich durch angemessene Kleidung anpassen. Das heißt, man sollte keine zu kurzen Hosen und Tops tragen. Lange Hosen oder Röcke sind angebracht. Die Burmesen selbst, Männer sowie Frauen, tragen meist Longyis, lange Wickelröcke.
Schuhe trägt man am besten Flip Flops, da es in Myanmar üblich ist, dass man seine Schuhe vor dem Betreten eines Tempels, aber auch eines normalen Hauses auszieht. Auch im Hostel lässt man seine Schuhe am Eingang zurück.
Sicherheit in Myanmar
Es gibt noch immer Regionen, in denen Unruhen herrschen und die für den Tourismus gesperrt sind.
Ansonsten ist Myanmar ein extrem sicheres Land, die Kriminalitätsrate liegt unter der vieler anderer südostasiatischer Länder. Ich habe mich auch bei Dunkelheit in den Städten nie unwohl gefühlt.
Handy, Internet, Strom
Für sehr wenig Geld kann man ich in Myanmar eine SIM Karte mit Datenvolumen kaufen. Die Internetverbindung ist nicht immer gut, aber dennoch ist das eine gute Ergänzung zum WLAN in den Unterkünften, denn das lässt oft sehr zu wünschen übrig.
Sogar die Stromversorgung ist nicht immer zuverlässig. So ist es in manchen Gegenden des Landes keine Seltenheit, da täglich der Strom ausfällt. Am Inle-See habe ich das auch mehrmals mitbekommen.
Drogen
Myanmar hat ein großes Drogen-Problem. Es ist nach Afghanistan der zweitgrößte Opiumproduzent der Welt und auch Methamphetamine sind mehr und mehr auf dem Vormarsch. Besonders an den Grenzen zu Laos und Thailand, den sogenannten “Goldenen Dreieck” und auch nach China wird sehr viel geschmuggelt. Und auch im Norden an den Grenzen zu China wird angebaut und gehandelt.
Die Regierung Myanmars verfolgt eine Null-Toleranz-Politik und auf den Besitz und Handel von harten Drogen droht eine Freiheitsstrafe von mindestens 15 Jahren bis hin zur Todesstrafe. Auch ich habe Kontrollen im Zug und auf kleinen Straßen mitbekommen.
Deine Berichte sind wahrlich sehr beeindruckend und doch kaum vorstellbar, wenn man nicht selbst in das dortige Leben eintaucht, wie Du es gerade tust. Faszinierend diese zahlreichen, außerordentlich kunstvollen Tempelbauten, dann gleichzeitig die großenteils bescheidenen Lebensverhältnisse. Was leben wir in Westeuropa doch in einem Luxus, dessen wir uns gar nicht so bewusst sind, weil es so selbstverständlich klingt.
Ganz besonders erschreckend wirken die hygienischen Verhältnisse auf uns die Du beschreibst. Das ist schon mehr als gewöhnungsbedürftig. Erstaunlich, dass Deine inneren Organe das so lange mitgemacht haben und nun hat es Dich doch auch erwischt. Wir hoffen, Du konntest Dich wieder erholen unter sicher schwierigen Bedingungen.
Was mich immer wieder erstaunt, ist, dass es offensichtlich doch zahlreiche Möglichkeiten gibt, mit Handy und WLAN zu arbeiten, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. Vermutliche machen wir uns da ganz falsche Vorstellungen. So freuen wir uns natürlich sehr, dass Du uns so umfangreich an Deinen Unternehmungen und Eindrücken teilhaben lässt. Jeder Bericht ist etweas Besonderes. Vielen Dank.
Bei uns beginnt nun die Adventszeit, was wir weniger in der wörtlichen Bedeutung erleben, als vielmehr in gesteigerter Betriebsamkeit und Geschäftigkeit. Auch das ein Tribut an den Wohlstand.
Wie erlebst Du die heutige Stellung der Tempel? Dienen sie noch den ihnen eigenen Ritualen aus längst vergangenen, auf andere Weise erlebten Zeiten oder werden sie nur noch als bewundernswerte Bauten, gleichsam Museen, bestaunt?
Dir weiterhin gute, spannende, interessante und erfahrungsreiche Eindrücke.
Herzliche Grüße aus der Heimat, na ja, auch wenn wir nicht in Bayern leben 😉
Danke Reinhard für deine warmen Worte.
Ich schätze es sehr, dass ich die Möglichkeit habe, diese Reise zu machen und all diese Erfahrungen sammeln kann. Und ich bin jetzt noch dankbarer für das Leben, das wir in Deutschland führen können.
Die Religion, also in Myanmar vor allem der Buddhismus, spielt nach wie vor eine sehr große Rolle in dem Land. Die Tempel sind, nicht wie unsere Kirchen, immer gut von betenden Gläubigen besucht. Außerdem herrscht eine ausgeprägte Spendenkultur in den Tempeln, so dass es in den großen Tempeln immer Spendenbüros gibt, die mit mehreren Leuten besetzt sind. Mancherorts wie in der Shwedagon Pagode gibt es sogar einen Geldautomaten, was mich dann schon etwas geschockt hat. Die Menschen besitzen eh so wenig Geld und geben dieses dann dafür aus, um sich ein gute Karma zu erkaufen.