Vorbereitung und Tipps für eine Trekking Tour in Nepal

Geführte Touren mit Guides und Sherpas/Porter

Trekking in Nepal mit Gepäck

Am Anfang jeder Tour steht man vor der Frage, ob man auf eigene Faust losziehen möchte, oder sich einen Guide und/oder einen Sherpa, auch Porter genannt, sucht.
Für die Tour, die ich gemacht habe, ist kein Guide notwendig. Die Wege sind gut ausgebaut und technisch nicht übermäßig anspruchsvoll. An Kreuzungen gibt es Schilder, sodass man sich auch nicht verlaufen kann. Zur Hauptsaison sind so viele Menschen unterwegs, dass einem, wenn es wäre, immer jemand helfen könnte.
Zur Höhenkrankheit schreibe ich noch einen eigenen Artikel.

Ob man sich einen Sherpa nimmt oder sein Gepäck selber trägt, bleibt jedem selbst überlassen. Über den Renjo La Pass hätte ich gerne einen gehabt, aber sonst hatte ich nie Probleme. Gegebenenfalls kann man sich auch nur abschnittsweise einen Träger mieten. Ich habe jedenfalls jemanden kennengelernt, der sich spontan für den Renjo La Pass einen in Gokyo gebucht hat. Offizielle Anlaufstellen gibt es nicht, aber wenn man in den Lodges nachfragt, kennt dort wahrscheinlich jemand jemanden, der sich gerne etwas Geld hinzuverdient.

Genehmigungen (Permits) und Eintrittsgelder für den Sagarmatha Nationalpark

Die TIMS Karte, die für andere Gebiete noch notwendig ist und in Kathmandu beantragt werden muss, ist für den Sagarmatha Nationalpark seit dem 1. Oktober 2017 hinfällig.
Stattdessen holt man sich die Genehmigung nun direkt in Lukla für 2.000 Rs (ca. 15 €). Passbilder braucht man dazu nicht.
Zusätzlich wird in Monjo eine Eintrittsgebühr von 4.000 Rs fällig (ca. 30 €).

Unterkünfte auf dem Gokyo Ri Trek

Lodges, Guesthouses, Hotels

Namche Bazar Nepal

Die Unterkünfte sind in verschiedene Kategorien eingeteilt. Bei den Lodges und Guesthouses handelt es sich um einfache Unterkünfte die meist nur zwischen 100 und 500 Rs (ca. 0,80 – 3,90 €) pro Nacht und Zimmer kosten. Die Hotels können bis zu 100 $ pro Nacht kosten, es gibt aber auch günstigere Varianten, die sich nicht viel von den Guesthouses und Lodges unterscheiden. Da ich nur in einfachen Unterkünften geschlafen habe, beziehen sich die folgenden Abschnitte nur auf diese.

Den Hauptumsatz machen die Herbergen nicht mit den Übernachtungen, sondern mit dem Essen und sonstigen Services. In der Regel muss daher zumindest das Abendessen in der Lodge bzw. dem Guesthouse gegessen werden.

Ich hatte im Vorfeld nirgends reserviert, was auch nicht möglich ist, es sei denn man hat die Handynummer des Betreibers. Die Guides der organisierten Gruppen reservieren die Lodges oft ein paar Tage vorher, was im Normalfall aber nicht nötig ist. Nur in Gokyo war ich froh, dass mir ein Guide, mit dem ich ein paar Tage vorher ins Gespräch gekommen war, ein Bett reserviert hat, da es hier zur Hauptsaison voll ist.
Als Alleinreisender bekommt man meist ein Einzelzimmer, was sehr angenehm ist und bei den niedrigen Preisen auch nicht ins Gewicht fällt.
Die Zimmer sind klein, einfach gehalten und nicht beheizt. Nachts hat es meist 0 Grad oder weniger, daher ist ein warmer Schlafsack Pflicht. Wenn man Glück hat, gibt es noch extra Decken, die man sich über den Schlafsack werfen kann.

In den Unterkünften gibt immer mindestens einen Aufenthaltsraum, in dem auch das Essen serviert wird und der je nach Höhe ab dem Nachmittag oder Abend mit einem Ofen geheizt wird. Als Brennmaterial dient in niedrigeren Lagen Holz, weiter oben getrockneter Yak Dung.

Duschen, Wlan und andere Services

Wie oben schon erwähnt, kann man meistens eine heiße Dusche für einige hundert Rupies (4-5 €) buchen. Oberhalb von Namche Bazaar ist das aber nicht unbedingt ratsam, da die Duschen oft im Freien sind und wer will sich schon bei unter 0 Grad draußen ausziehen, um eine halb warme Dusche zu genießen. Da es dort oben kein fließendes Wasser mehr gibt, gibt es die wildesten Konstruktionen, bei denen zum Beispiel vom Hausdach aus eine Tonne, die auf dem Duschhäusl steht, mit heißem Wasser befüllt wird.
Trotz des Mangels an fließendem Wasser, könnte man sich irgendwie immer waschen, was aber weiter oben aufgrund der Kälte kaum noch jemand macht. Feucht- und Desinfektionstücher sind hier das A und O.

Außerdem werden Strom zum Akku aufladen und Wlan gegen Entgelt angeboten.
Für Wlan muss man ab Namche Bazaar eine Karte mit einem bestimmten Datenvolumen kaufen, die dann aber in fast allen Guesthouses funktioniert. Sehr schnell sei das Internet aber nicht, hab ich mir sagen lassen.

Immer wieder wird auch ein Waschservice angeboten (etwa 0,70 – 1,20 € pro Wäschestück).

Essen und Trinken in den Lodges und unterwegs

In allen Lodges, in denen ich war, standen fast genau die gleichen Speisen auf der Karte.
Ich will hier jetzt nicht alles aufzählen, aber ein paar beliebte Standards.

Getränke
In den Lodges gibt es überwiegend Tee, aber auch Softgetränke und Bier kann man kaufen, sind jedoch sehr teuer. Trinkwasser kann man in Flaschen kaufen, ab und an wird auch filtriertes Wasser von den Lodges bereitgestellt. Ich hatte Wasseraufbereitung Tabletten dabei, von denen ich jedoch keine einzige gebraucht habe. Es gab aber Leute, die sogar in den Tee noch eine Tablette rein geschmissen haben. Kommt halt darauf an, wie empfindlich man ist.

Frühstück

  • Porridge in verschiedenen Ausführungen
  • Toast mit Marmelade oder Honig (wobei die Marmelade auf keinen Fall zu empfehlen ist)
  • French Toast
  • Pancakes
  • Chapati (dünner Fladen aus Weizenmehl)
  • Tibetan Bread (frittierte Teigfladen)
  • Rührei

Suppen

  • Knoblauchsuppe (klingt erst einmal etwas abstoßend, schmeckt aber gar nicht übel und soll gegen die Höhenkrankheit helfen)
  • Rara Nudelsuppe (Nudelsuppe mit Gemüse – eine meiner Favoriten)
  • Sherpa Stew (ein richtig schöner Eintopf mit Kartoffeln, Karotten, wahlweise mit oder ohne Fleisch)

Himalaya Trekking mit Gepäck

Reis

  • Dhal Bhat
    Ein absoluter Klassiker, den es überall in Nepal gibt, bestehend aus einer Linsensuppe, Reis, einem Gemüsecurry. Das besondere ist, dass man immer nach bekommt, wenn man das möchte.
Dhal Bat in Nepal
  • Gebratener Reis mit Gemüse und/oder Ei

Nudeln

  • Spaghetti mit Tomatensoße/Thunfisch
  • Gebratene Nudeln mit Gemüse und/oder Ei

Momo
Das sind gedämpfte oder frittierte Teigtaschen mit Gemüse, Kartoffeln, Thunfisch oder Käse gefüllt.
Momo in Nepal

Spring Rolls
Meist eine oder zwei größere, frittierte Teigtaschen gefüllt mit Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, Thunfisch oder Käse oder gemischt. Oft gibt es auch eigenartige Varianten mit Snickers oder Mars Füllung.

Pizza
Steht auch überall auf der Karte, habe ich aber niemanden gehört, der davon begeistert war.

Manchmal gibt es auch Fleischvarianten mit Hühnchen oder Yak, je weiter hoch man kommt, desto seltener wird dies jedoch.

Unverzichtbar sind Snacks, die man sich auf den Weg mitnimmt oder auch unterwegs kaufen kann.
Da das Frühstück meist nicht so reichhaltig war und der Weg anstrengend, brauchte ich zwischendurch immer mal ein Snickers oder Kekse.

Mir hat das Essen gut geschmeckt, ich hatte aber das Gefühl, dass die Currys mit der Höhe fader und die Suppen dünner wurden.
Dem indischen Essen, bei dem ich immer noch ins Schwärmen gerate, wenn ich daran denke, kann das nepalesische meiner Meinung nach nicht das Wasser reichen – dafür fehlt die Geschmacksvielfalt und das gewisse Etwas.

3 Tipps für die Packliste

  1. Feuchttücher und Desinfektionsmittel sollten auf alle Fälle ins Gepäck, da sich spätestens ab 4.000 m nahezu niemand mehr überwinden kann, sich mit eiskaltem Wasser zu waschen.
  2. Eine stabile Plastikflasche mitnehmen und doppelt profitieren. Zum einen kann man sie mit gekochtem Wasser auffüllen lassen und sich seinen eigenen Tee machen, was gerade in den ersten Orten um einiges günstiger ist als fertiger Tee, und zum anderen kann man sie jeden Abend als Wärmflasche in den Schlafsack legen. Flaschen und Teebeutel gibt es unterwegs zu kaufen.
  3. eBook Reader mitnehmen, da die Tagesetappen an einigen Tagen schon am frühen Nachmittag geschafft sind und es einem sonst schon mal langweilig werden kann.

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